Bal des 4 Arts (II), 1906

Maler Albert Weisgerber
Titel Bal des 4 Arts (I)
Datierung 1906
Material und Technik Öl auf Leinwand
Maße 81 x 100 cm
Objektart Gemälde
Gattung Malerei
Inventarnummer AW 51
Sammlung Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert
Bildnachweis © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Foto: Tom Gundelwein Rechte vorbehalten
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Bal des 4 Arts
  • Bal des 4 Arts

Die beiden Gemälde des Bal des 4 Arts von 1906, die nach dem berauschenden Frühjahrsball an der Pariser École des Beaux Arts entstanden, offenbaren Weisgerbers Annäherung an Matisse und die farbstarken Werke der Fauves

Die Fauves, die wilden Bestien, wurde eine künstlerische Avantgarde-Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts genannt. Die Gruppe bestand aus den Malern Henri Matisse, André Derain, Maurice de Vlaminck und Albert Marquet.

Den Werken der skandalträchtigen Künstlergruppe begegnete Weisgerber erstmals 1905 im Pariser Herbstsalon, wo der Begriff des Fauvismus für die progressive und wegweisende Kunstrichtung entstand.

Der Bal des 4 Arts wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts alljährlich von den Studenten der Pariser Akademie der Künste organisiert. Zu Hunderten zogen die Akademieschüler in farbenprächtigen Kostümen durch die Pariser Straßen. Das karnevalsartige Künstlerfest, das 1892 erstmals auf dem Montmartre seinen Ausgang nahm, endete meist in ausschweifenden Gelagen. 

Eine Gruppe schlafender Ball-Heimkehrer ist Weisgerbers Bildsujet. Die bunten Kostüme und gestreiften Umhänge der niedergesunkenen Gestalten sind in kräftigen Pinselzügen und dynamischen Farbbahnen dekorativ über die gesamte Bildfläche ausgebreitet. Die Palette des Malers hat deutlich an Farbigkeit gewonnen. Weisgerber folgt der Intensität der reinen Farbe wie sie Matisse verwendete jedoch nur bedingt. Im Gegensatz zu dem geistigen Führer der Fauves baut er das Farbgefüge aus einem Zusammenklang vermittelnder Farbtöne auf. Die Eigenwerte der Farben drängt Weisgerber bewusst zurück, dämpft deren Vitalität und Leuchtkraft zu Gunsten eines vielstimmigen Kolorismus, der dem tiefen Schlaf der übernächtigten Gestalten formal entspricht.

"Der Bal des 4 Arts, wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts alljährlich von den Studenten der Pariser Akademie der Künste organisiert. Zu Hunderten zogen die Akademieschüler in farbenprächtigen Kostümen durch die Pariser Straßen. Das karnevalsartige Künstlerfest, das 1892 erstmals auf dem Montmartre seinen Ausgang nahm, endete meist in ausschweifenden Gelagen."