München wurde Weisgerbers zweite Heimat und Ausgangspunkt all seiner Aktivitäten. Von München aus unternahm er zahlreiche Reisen, die seine malerische Entwicklung vorantrieben und begünstigten. Neben Studienaufenthalten in den Zentren der Kunst zog es ihn immer wieder hinaus zum Malen in der Natur, die ihm auf dem Weg zu künstlerischer Selbstständigkeit zu einer wichtigen Quelle der Inspiration wurde.
So brach er gleich nach Beendigung des Studiums zum Freilichtmalen in den Bayerischen Wald auf, arbeitete zwischen seinen Parisaufenthalten am Ammersee, malte zwischen seinen Italienreisen in Schondorf und am Attersee und weilte ebenso für einige Wochen in der Lüneburger Heide.
Natur und Mensch wurden dabei Gegenstand einer sensiblen Hinterfragung der Realität. Weisgerbers Blick auf die Landschaft erschöpfte sich nicht allein in der Betrachtung ihrer Naturschönheit. Vielmehr umfasste er zugleich auch den darin lebenden und arbeitenden Menschen. Jenseits jeder Sozialkritik oder Genredarstellung richtete sich sein Augenmerk auf die Natur und den Menschen in seinem unverstellten Sein. So war er auf der steten Suche nach Ursprünglichkeit und Wahrhaftigkeit
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