Maler | Albert Weisgerber |
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Titel | Selbstbildnis |
Datierung | 1914 |
Material und Technik | Öl auf Pappe |
Maße | 102 x 72 cm |
Objektart | Gemälde |
Gattung | Malerei |
Inventarnummer | AW 14 |
Sammlung | Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert |
Bildnachweis | © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Foto: Tom Gundelwein Rechte vorbehalten |
Der Maler zeigt sich hier in einer eigenartigen Abgeklärtheit und Distanzierung, einer Haltung die durch die in Aufsicht gesehene Figur zusätzliche Betonung findet. Der Künstler präsentiert sich als Ganzfigur mit Jackett, Weste und Fliege inmitten seines Ateliers. Die ansehnliche Gestalt nimmt die ganze Höhe des Bildes ein. Im Rücken des Künstlers, der zwanglos und gelöst im Zentrum des Raumes steht, sind einzelne seiner Werke in skizzenhafter Andeutung sichtbar. Obwohl seine Füße vom Bildrand beschnitten sind, vermittelt er den Eindruck von natürlicher Gelassenheit und Stabilität.
Weisgerber scheint sich selbst gefunden zu haben, jenseits aller Rollenspiele und der Suche nach seiner künstlerischen Identität. Der Maler ist sich seines Werkes gewiss. Seine schöpferische Arbeit ist in den Hintergrund gerückt. Die Hände in den Hosentaschen und in sich selbst ruhend, wendet sich sein Alter Ego dem Betrachter zu. Nach Jahren der Suche nach künstlerischer Identität tritt er nun in Distanz zu seinem Metier, wirkt abgeklärter, gleichmütiger und bedächtiger. Immer wiederkehrende Phasen der persönlichen Krise scheinen in dem Selbstbildnis überwunden.
"Weisgerber scheint sich selbst gefunden zu haben, jenseits aller Rollenspiele und der Suche nach seiner künstlerischen Identität."
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