Dame mit Windhund, 1905

Maler Albert Weisgerber
Titel Dame mit Windhund
Datierung 1905
Material und Technik Öl auf Leinwand
Maße 115 x 123 cm
Signatur rechts unten: AWEISGERBER.05.
Objektart Gemälde
Gattung Malerei
Inventarnummer AW 16
Sammlung Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert
Bildnachweis © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Foto: Karin Heinzel Rechte vorbehalten
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Dame mit Windhund
  • Dame mit Windhund
  • Kinderhörspiel - Dame mit Windhund
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Dame mit Windhund
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Kinderhörspiel - Dame mit Windhund
  • Kinderhörspiel - Dame mit Windhund

1907 heiratete Albert Weisgerber die Malerin Margarete Pohl, eine Bankierstochter aus Prag. Die beiden hatten sich 1904 im Münchner “Café Stephanie”, einem der einschlägigen Schwabinger Künstlercafés kennengelernt, wo Albert Weisgerber häufig als Gast anzutreffen war. Das Gemälde bildete den Auftakt einer ganzen Reihe von Bildnissen seiner späteren Ehefrau.

Kühle Eleganz und Vornehmheit charakterisieren das Gemälde Dame mit Windhund, das Weisgerbers künftige Braut in der Manier gepflegter Salonmalerei wirkungsvoll in Szene setzt. Attitüde und Haltung der ins Profil gerückten Figur sind gänzlich auf eine großbürgerliche Repräsentation angelegt. Vor einer opulenten Draperie erscheint die Dargestellte gleichsam auf einer Bühne. Von der mondänen Frauengestalt, zu deren Füßen ein Windhund liegt, geht eine überaus sinnlich-erotische Wirkung aus. Ihr champagnerfarbenes Kleid gewährt reizvolle Blicke auf ihr Dekolletee und grazile Schultern. Die geschwungene Silhouette der anmutigen Figur umspielt das locker aufgesteckte Haar und die nackten Schultern der Dargestellten. Die fließenden Formen des Jugendstil-Sessels finden in der ausladenden Geste der scheinbar im Luxus schwelgenden Gestalt eine formale Entsprechung. 

Weisgerber wurde hinsichtlich des Gemäldes zweifellos durch den von der Münchner Künstlervereinigung Scholle gepflegten Bildtypus der „großen Dame“ inspiriert. Während die 1896 gegründete Scholle, mit dem Maler Leo Putz an der Spitze eine temperamentvolle Malerei in starker Farbigkeit kultivierte, zeigt sich Weisgerbers elegante Schönheit im Lichte einer fein differenzierten Valeurmalerei, die das imposante Bildnis in die Nähe der deutschen Impressionisten Max Slevogt und Max Liebermann rückt. Zur Monumentalität gesteigert, erscheint die verführerische junge Frau für den Betrachter des Bildes anziehend und doch unerreichbar zugleich.

Porträts und Bildnisse stellten für Weisgerber in allen Schaffensphasen eine zentrale Aufgabe dar. Die von ihm verbildlichten Personen gehörten vorwiegend zum engen Freundes- und Familienkreis. Weisgerber malte vor allem Menschen, zu denen er eine innere Beziehung aufbauen konnte.

"Kühle Eleganz und Vornehmheit charakterisieren das Gemälde Dame mit Windhund, das Weisgerbers künftige Braut in der Manier gepflegter Salonmalerei wirkungsvoll in Szene setzt. Attitüde und Haltung der ins Profil gerückten Figur sind gänzlich auf eine großbürgerliche Repräsentation angelegt. Vor einer opulenten Draperie erscheint die Dargestellte gleichsam auf einer Bühne. Von der mondänen Frauengestalt, zu deren Füßen ein Windhund liegt, geht eine überaus sinnlich-erotische Wirkung aus."