Schlafende, 1907

Maler Albert Weisgerber
Titel Schlafende
Datierung 1907
Material und Technik Öl auf Leinwand
Maße 79 x 71 cm
Objektart Gemälde
Gattung Malerei
Inventarnummer AW 24
Sammlung Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert
Bildnachweis © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Foto: Carsten Clüsserath Rechte vorbehalten
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Schlafende
  • Schlafende

Die Schlafende gehört mit zu den schönsten Werken Albert Weisgerbers. Das Bild entstand im Hochzeitsjahr des Malers. Bei der Dargestellten handelt es sich wohl um Weisgerbers junge Frau Margarete, was den intimen und zugleich privaten Charakter des Bildes erklären mag. 

Sanft gebettet in ein aus zarten Pastellfarben differenziertes Weißgrau ruht das Antlitz der Schlafenden auf einem farblich fein abgestuften weißen Lager. Der nuancenreiche, mit Licht und Schatten spielende Umgang mit der Farbe Weiß, erinnert an Cézannes Methode der Farbtonmodulation und an die farbgeschichtlich neue Bedeutung des Weiß in den Werken des Großen Franzosen. Weisgerber setzte sich auch künftig mit der Farbe Weiß und ihrer Wirkung auseinander. Mit seinen subtilen Modulationen erweist sich der Maler als ein wahrer Virtuose. Die Gattungen Bildnis und Landschaft scheinen in dem Gemälde eigentümlich miteinander verwoben. Minutiös und mit Bedacht lässt Weisgerber das Auge des Betrachters über eine weite Landschaft aus gebrochenen Weißtönen gleiten. Wie über eine steile Gletscherwand wandert der Blick über die violett und blau schimmernden Wellen und Wogen der Bettdecke zu der Schlafenden empor. Unermesslich erscheint der ausgedehnte weiße Raum, der in dem dunklen Haupt der Schlafenden vor dem nahezu schwarzen Hintergrund gipfelt. Die flächige Komposition des Bildes schafft ein starkes Moment der Konzentration und der zeitlosen Ruhe. Es herrscht eine feierliche und friedvolle Stille.

Das Geborgensein, die schützende Obhut und der innere Einklang der Schlafenden sind Weisgerbers eigentliches Sujet, mit dem er zugleich seiner geliebten Frau huldigt. Die Schlafende wird mithin zum Sinnbild von Ruhe und Harmonie.

"Die Gattungen Bildnis und Landschaft scheinen in dem Gemälde eigentümlich miteinander verwoben. Minutiös und mit Bedacht lässt Weisgerber das Auge des Betrachters über eine weite Landschaft aus gebrochenen Weißtönen gleiten. Wie über eine steile Gletscherwand wandert der Blick über die violett und blau schimmernden Wellen und Wogen der Bettdecke zu der Schlafenden empor."