Maler | Albert Weisgerber |
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Titel | Sebastian mit blauem Tuch |
Datierung | 1913 |
Material und Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 46 x 38 cm |
Signatur | rechts unten: AWEISGERBER 11. |
Objektart | Gemälde |
Gattung | Malerei |
Inventarnummer | AW 5 |
Sammlung | Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert |
Bildnachweis | © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Foto: Jürgen Köhler Rechte vorbehalten |
Die Figur des Sebastian beschäftigte Weisgerber von 1909 bis in seine letzten Schaffensjahre sehr intensiv. Eine Sequenz von stehenden und liegenden Jünglingsakten, die während eines Studienaufenthaltes in Schondorf am Ammersee entstand, verdichtete sich schließlich zu diesem neuen Bildsujet. Zwei kleine Ölskizzen, die den sterbenden Jüngling verbildlichen, gehören zu den stillen, lyrischen Einzeldarstellungen des Heiligen.
Inmitten des Waldes steht Sebastian an einen großen Baumstamm gelehnt. Erschöpft neigt er sein Haupt zur Seite. Der rechte Arm hängt lose und kraftlos herab, während der linke ein blaues Tuch greift, mit dem er seine Scham verdeckt. Willenlos und stark geschwächt gibt sich Sebastian demütig dem nahenden Tod hin.
Die malerische Textur der lichtdurchfluteten Natur und des Inkarnats ist auf eine fast abstrakte Gliederung der Fläche vereinfacht. Die Farbe löst sich von den Gegenständen und gewinnt Eigenwert. Hellblaue, violette und warme Töne von Orange und Ocker verleihen dem Bild eine außergewöhnliche Transparenz und Kostbarkeit.
Sebastian verkörpert Reinheit, Jugend, Opferbereitschaft, Unschuld und Hingabe. Seinem Tod wohnt nichts Gewaltsames inne. Der Tod Sebastians erscheint in dieser Fassung als ein sanftes Hinübergleiten in einen süßen Schlaf, der ein ewiges Einssein mit der Natur verspricht.
"Inmitten des Waldes steht Sebastian an einen großen Baumstamm gelehnt. Erschöpft neigt er sein Haupt zur Seite. Der rechte Arm hängt lose und kraftlos herab, während der linke ein blaues Tuch greift, mit dem er seine Scham verdeckt. Willenlos und stark geschwächt gibt sich Sebastian demütig dem nahenden Tod hin."
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