Bildnis Freiherr von Pauer, 1912

Maler Albert Weisgerber
Titel Bildnis Freiherr von Pauer
Datierung 1912
Material und Technik Öl auf Leinwand
Maße 156 x 110 cm
Objektart Gemälde
Gattung Malerei
Inventarnummer AW 21
Sammlung Albert-Weisgerber-Stiftung, St. Ingbert
Bildnachweis © Bildarchiv Albert-Weisgerber-Stiftung/Landesbildstelle Saarland im LPM, Foto: Karin Heinzel Rechte vorbehalten

Albert Weisgerber lernte Freiherr Jacob von Pauer wohl über seinen ersten Mäzen und Freund Ludwig Prager kennen. Pauers Sohn, Rudolf von Pauer zu Wollspach, hatte 1907 Ludwig Pragers Nichte Nelly geheiratet. Die Familien Prager und Pauer betrieben später gemeinsam ein erfolgreiches Holzhandelsunternehmen.

Weisgerber malte den alten Freiherrn in Jägermontur, brauner Jacke, Hut und Stiefeln. Von Pauer sitzt in der Ecke eines nicht näher bezeichneten Raumes vor einem blauvioletten Hintergrund auf einem Hocker, den Kopf im Dreiviertelprofil, den Oberkörper leicht nach vorne geneigt. Während seine rechte Hand auf dem Oberschenkel ruht, hält seine Linke das auf dem Boden, zwischen den auseinandergestellten Beinen stehende Gewehr. Links am Boden zu seinen Füßen liegt ein Jagdhund. Die Vielzahl der Farbstufen des blau-violetten Hintergrunds zeigt Weisgerbers Auseinandersetzung mit Cézanne und dessen Methode der Farbtonmodulation.

Weisgerber hatte von Pauer öfters dargestellt. Auch er gehörte zu Weisgerbers Mäzenen. Bereits 1909 malte er von ihm ein ähnlich großformatiges Porträt, 1911 schließlich ein auf Pappe gemaltes kleinformatiges Bildnis. Weisgerber hatte das vorliegende Bild, wie durch die Familie Pauer überliefert ist, in seinem Münchner Atelier gegenüber der Eingangstür aufgehängt und soll es im Laufe der Jahre immer wieder von der Wand genommen haben, wenn er das Gefühl hatte, daran noch etwas verbessern zu können, da er sich immer wieder in Gedanken mit dem Bild beschäftigte. Weisgerbers Witwe Margarete berichtete in einem Brief an den ehemaligen Bürgermeister St. Ingberts, Dr. Saur, dass “das Porträt des alten Herrn Pauer ungefähr das einzige war, mit dem (ihr) Mann zufrieden war. Sonst hatte er nachher meist einen Kater.”¹

¹ zit. nach Saskia-Ishikawa-Franke: Albert Weisgerber, Leben und Werk, Saarbrücken 1978, S. 249

"Weisgerber hatte das vorliegende Bild, wie durch die Familie Pauer überliefert ist, in seinem Münchner Atelier gegenüber der Eingangstür aufgehängt und soll es im Laufe der Jahre immer wieder von der Wand genommen haben, wenn er das Gefühl hatte, daran noch etwas verbessern zu können, da er sich immer wieder in Gedanken mit dem Bild beschäftigte."