Drei Damen auf dem Sofa, 1906

Die Drei Damen auf dem Sofa spiegeln sichtlich Weisgerbers Erfahrungen in Paris. Seine Palette hellte sich augenfällig auf, auch gewannen seine Bilder an Farbigkeit.

Die Figuren sind in weiten Pinselzügen gemalt und durch einen bunten Farbakkord charakterisiert. Alle Damen tragen bunte Hüte, die sich vor dem hellen Bildgrund abheben. In weiten Partien des Bildes ist die Farbe nur lasierend und hauchdünn aufgetragen.  Der Maler lässt den bräunlich-hellen Grund der Leinwand durchscheinen, mitunter bleibt der Untergrund gar unbedeckt und fließt in die Komposition mit ein. Deutlich entfernt sich Weisgerber in dem betont flächigen und dekorativen, nur wenig plastischen, skizzenhaften Farbauftrag vom Naturvorbild. Die Kontraste von Hell und Dunkel bestimmen die Bildrhythmik. Das ins bläulich, violett und gelblich changierende Weiß der Kleider von zweien der Frauen kontrastiert zu dem braunen Kleid und braunen Hut der Dame rechts und dem rot-braunen Sofa, das die Damengruppe farblich und formal umschließt. Das Bild zeigt deutlich den Einfluss der Kunst von Henri Matisse. 

Das Bild entstand im Sommer 1906 auf einer Reise nach Oberbayern in Wildenroth bei Grafrath. Aus einem Brief ist bekannt, dass Weisgerbers künftige Ehefrau Margarete Pohl (Mitte) zusammen mit zwei Freundinnen, Margarete Schwarz (links) und Margarete Frank (rechts), dargestellt ist, weshalb Weisgerber das Gemälde humorvoll “Die drei Greten” nannte.